Vernissage „Schichtungen“ am 21.03.2025
Vernissage „Schichtungen“ am 21.03.2025

Vernissage „Schichtungen“ am 21.03.2025

„Schichtungen“ im Rahmen der Monat der Fotografie Off mit „vastus“ von Thilo Seibt

AKEBI e.V.
vom 21.03.2025 – 06.04.2025
Böckhstr. 24, 10967 Berlin

Öffnungszeiten:
Freitag 16:00 – 20:00
Samstag und Sonntag 14:00 – 18:00

Schichtungen
Grenzen, Konflikte und die vielfältigen Formen der Entfremdung in unseren Leben bedürfen immer mehr als einem Teil. So trennen politische Grenzen die Identitätskonstrukte von Nationen, die räumlich miteinander verbunden sind. So streitet es sich kaum alleine und die Gewalt gegen das ‚Eigene‘ ist seltener als jene, die sich gegen das ‚Fremde‘ richtet. So ist die Entfremdung etwas, das immer in Abhängigkeit zum Außen und in Relation zur Vergangenheit steht. Doppelbelichtungen, abstrakte Perspektiven und Dialoge zwischen Licht und Schatten greifen diese dialektische Eigenschaft der Trennung auf.

Den Besucher*innen der Ausstellung soll es ermöglicht werden, die Überlappung und Gleichzeitigkeit von Widersprüchen, Trennscheiben und Konflikten visuell zu erfahren. Die Ausstellung will zur Reflexion darüber anregen, dass in allem ‚was zwischen uns steht‘ das Potenzial der Lösung – sei es durch Veränderung der Variablen oder durch Akzeptanz des Status quo – innewohnt.

teilnehmende Künstler:
Ulrike Altekruse, Iren Böhme, Karl Förster, Magnus Hagdorn, Türkan Kentel, Peter Krabbe, Gabriel F. Nox, Stefan Postius, Daniel Schrödl, Thilo Seibt

aus „vastus“ © Thilo Seibt

Schicht für Schicht wurde in Schichten abgetragen. Es wurden im Lausitzer Revier 135 Siedlungen devastiert. Insgesamt haben hier 27.500 Menschen Haus und Hof verloren. Viele von ihnen arbeiteten im Revier. Sie erfüllten Pläne und lieferten zuverlässig auch unter widrigen Bedingungen die Braunkohle in die Kraftwerke für die Energieversorgung.

In nur fünfzig Jahren wurde aus dieser verletzlichen sorbischen Landschaft ein mit tiefen Narben durchzogener Landstrich. Die früher als unrentabel deklarierte Braunkohle wurde gebraucht. Die bessere schlesische Steinkohle wurde nach dem Krieg in einem anderen Land abgebaut und verstromt. Heute sollen andere Energiequellen erschlossen werden.

Heute erinnert, bis auf wenige Ausnahmen, nur eine Seenlandschaft mit begrünten Halden sowie neue Dörfer und Stadtteile an die Umschichtungen. Die nun schon alten Heldengeschichten aus dem Revier, aber auch die Entbehrungen und Verletzungen bleiben jedoch in den Erzählungen der Familien.

Kein Stein blieb auf dem anderen.

aus „vastus“ © Thilo Seibt
aus „vastus“ © Thilo Seibt