„Grautöne zulassen“
mit „Memorial II“ von Thilo Seibt
Brotfabrik – Galerie
Caligariplatz 1
13086 Berlin
Ausstellung
11.03. – 23.04.2017
Öffnungszeiten
täglich 14:00 – 20:00
Vernissage
Fr. 11.03.2017 ab 19:00
Finissage
So. 23.04.2017 mit „Spielbank-Affäre“ um 16:00 (schwarz-weiß) um 18:00 (farbig)
Grautöne zulassen
Wir leben in einer Welt harter Kontraste. Die Presse berichtet lieber über Sensationen als über Alltägliches, die sozialen Medien befeuern diesen Trend. Wahrgenommen werden vorrangig Konflikte oder Katastrophen, gute Nachrichten finden weniger Aufmerksamkeit. In der Politik hat man entweder Recht oder Unrecht. Gegner werden der Lüge bezichtigt, oft werden pauschale Behauptungen aufgestellt, der Wahrheitsgehalt ist zweitrangig. Wer am lautesten ist und am meisten polarisiert, wird am ehesten gehört. Auch die Werbung liebt es knallig bunt, Firmen überbieten sich mit Glücksversprechungen.
Mit ihrer Ausstellung „Grautöne zulassen“ begibt sich die Gruppe Blaue Ampel auf die Suche
teilnehmende Künstler:
Carola Thielecke, Iren Böhme, Karl Förster. Lena Kilkka, Monika von Wegerer, Thilo Seibt, Ulrike Altekruse
© Thilo Seibt
In einem Konflikt sehen die Gegenüberstehenden nur noch das Schwarze und das Weiße. Die Grautöne gibt es nicht mehr. Sie wurden abgeschafft, um das Kämpfen, Sterben und Trauern zu begründen. Würde es mehr Grautöne geben, gäbe es mehr Fragen mit Antworten, die den Konflikt beenden könnten. Die Kriegerdenkmäler sind Erinnerungsstätten für die Gefallenen, die Überlebenden und die Nachgeborenen der guten Sache. Sie erinnern an das Schwarze oder das Weiße, aber nicht an die Grautöne.
© Thilo Seibt